AFRICAN DESTINATIONS
Aufgrund der unverschämten Preise für Safaris im Norden in Masai Mara, Serengeti, Ngorongoro usw. habe
ich auf einen Besuch in einem der berühmten Parks verzichtet. Wenn man Etosha kennt, Hwange und diverse
andere ist es einem das einfach nicht wert. Außerdem planen wir noch die Kili-Besteigung, dann schau ich
mir das halt alles von oben an.
Ich war in Dar es Salaam, ca. 2 Wochen auf Sansibar und für ein Wochenende in einem kleinen Park in Mikumi,
ganz ohne Wildlife wollte ich dann auch nicht wieder nach Hause fahren...
Auf Sansibar habe ich in einem kleinen Hotel in Stone Town, gleich neben dem Hafen gewohnt (Harbour Tavern)
und bei Dive Africa die Prüfung zum Advanced Open Water Diver abgelegt.
Die alte Stown Town ist faszinierend, nicht nur architektonisch! Keine Chance, sich dort zu orientieren,
alles ganz kleine, gewundene Gassen mit tollen Häusern, die sich allerdings alle sehr ähnlich sind.
Man spürt den Einfluß der verschiedenen Epochen, in denen so ziemlich alles, was irgendwann mal zur See
gefahren ist in den letzten paar hundert Jahren seine Spuren hinterlassen hat.
Später war ich über Silvester am Paradise Beach in Nungwi und habe dort noch diverse Fun-dives bei
Dive Africa absolviert.
Ein Muß auf Sansibar ist die Altstadt, Spice Tour, Fischmarkt abends vor dem Blues Restaurant und Nungwi.
Und wenn man nachmittags noch etwas Zeit hat: stundenlange, einsame Strandspaziergänge, "swim-with-the-dolphins",
Rundfahrten über die Insel und natürlich viel Party.
Sansibar 2004
Nachdem ich am ersten Trainingsberg im Voralpenland feststellen musste, dass 25 Jahre Handballspielen
meine Knie etwas in Mitleidenschaft gezogen haben, habe ich leider auf die Kili-Besteigung verzichten müssen.
Annette hat allein weitertrainiert, um dann mit ihrem Vater Gotthard den Kili anzugreifen.
Eine Woche nach ihrer Abreise bin ich dann hinterher nach Tansania. Da der Flieger spät ankam, wollte
ich nicht nachts durch Dar es Salaam irren auf der Suche nach einem Hotel. Alle mir noch vom ersten Trip
bekannten Unterkünfte waren ausgebucht, über den "Thorn Tree" im Lonely Planet ist mir dann ein kleines
Hotel empfohlen worden (wie sich herausstellte kam die Empfehlung von der Eigentümerin...), freundlicher
Weise haben die mich auch noch am Airport abgeholt.
Am nächsten Morgen zum Hafen und die nächste Fähre nach Sansibar war meine. Die drei Tage bis zur
Ankunft von Annette und Gotthard habe ich dann allein verbracht, was in Stone Town ja überhaupt nicht
langweilig ist. Das Blues Restaurant war leider geschlossen, angeblich hat der südafrikanische Pächter
keine Steuern bezahlt und ist getürmt. Das schöne Restaurant mit dieser super Lage ist inzwischen völlig
vergammelt und abbruchreif. Jemand erzählte mir, dass der Eigentümer einige Millionen US$ haben wollte.
Jetzt kriegt er wohl gar nichts.
Neu ist das Mercury's, da wo vorher die Pizzeria war, gegenüber vom "big tree". Ist ganz o.k., etwas
unpersönlich und nicht ganz billig, man kann schön auf der Terrasse direkt am Wasser sitzen. Oder an der Bar.
Da saß ich.
Auf meinen Streifzügen habe ich dann Julie kennengelernt, eine Australierin die mit ihrem Sansibari-Ehemann
das Restaurant Archipelago eröffnet hat, gleich hinter dem kleinen Tunnel vor der Altstadt. Sehr empfehlenswert,
leckere Speisen, super freundliches Personal.
Annette und ihr Vater kamen dann mit dem Flieger von Arusha, war gar nicht so teuer und nach der anstrengenden
Besteigung nicht so stressig wie die lange Busfahrt, inkl. einer weiteren Übernachtung in Dar und der Überfahrt
mit der Fähre.
Wir sind dann gemeinsam gen Norden nach Nungwi, um ein paar Tage konzentriert nichts zu tun am Beach. Die
ganze beachfront war ja vor einigen Jahren abgebrannt, inzwischen ist sie wieder fast ganz verbaut, die
einzelnen Restaurants und Bars sind aber nicht mehr so gemütlich wie früher. Wir sind im Paradise Beach Hotel
untergekommen, einer der Kellner hat sich sogar an mich erinnert, nach 5 Jahren!
Nungwi an sich ist aber nicht mehr so klasse, wesentlich mehr Trubel und so. Nach einem langen Strandspaziergang
haben wir dann den "Nachfolger" entdeckt: Kendwa, ca. 1,5 Stunden zu Fuss die Westküste runter. Haben sofort
für den nächsten Tag bei Jan und Debbie im White Sands eingecheckt. Sehr nettes Pärchen aus Holland/Belgien,
schöne und gepflegte Zimmer, Restaurant und Bar am Strand, keine 15 Meter vom Ufer. Hardcorerelaxing, an der
Bar "sitzt" man in Schaukeln. In der Nachbarschaft sind noch ein paar weitere Hotels/Restaurants/Bars, so
dass man auch ein bisschen rumziehen kann. Hoffentlich wird das nicht auch wieder so schnell so zugebaut
wie anderswo auf der Insel.
Die Tauchschule nebenan machte allerdings keinen vertrauenswürdigen Eindruck. Der wollte auch nur einen
Spottpreis pro Tauchgang haben, glaube so was um die 10US$. Habe die Finger davongelassen, später in
Stone Town habe ich gehört, dass man dem angeblich schon mehrmals den Laden dicht machen wollte, weil er
sein Equipment nicht wartet, der Kompressor versifft wäre etc.
Bei beiden Reisen habe ich mich wohl (und sicher) gefühlt, die meist muslimischen Menschen sind sehr gastfreundlich: "Karibu, welcome in my shop"...
Nur am Hafen sind die "Tour Guides" und Kofferträger etwas aufdringlich. Sansibar steckt voller Historie, von arabischen Händlern
aus dem 8. Jahrhundert, über den Sultan von Oman 900 Jahre später bis zu unseren Landsleuten aus der DDR, die tatsächlich hier
einen Plattenbau hochgezogen haben. Und eine (die einzige!) Ampel. Das Archipel ist halbautonom, bei der Einreise gibts nochmal einen extra Stempel.
Wenn man hier heiratet, bekommt man eine Urkunde vom "Zanzibar Revolutionary Government"! Ich fand den Norden und Westen der Insel am schönsten,
im Osten stehen grosse Luxushotels, hauptsächlich besucht von Italienern.
Vor vielen Restaurants und Hotels stehen "Askari", mit langem Stock bewaffnete, sehr stolze
Masai-Krieger als Wächter. An die traut sich keiner ran, angeblich können die mit ihren Stöcken ganz gut umgehen. In Stone Town habe ich mich
mit einigen Masai angefreundet und lange geplaudert. Sehr beeindruckende, coole und stolze Menschen!