Ulf Sander

AFRICAN DESTINATIONS

Highlights Simbabwe

Victoria Falls
Victoria Falls
Elefant am Karibasee
Elefant am Karibasee
Sunset auf dem Zambezi
Sunset auf dem Zambezi
White Rhino in Matopos
White Rhino in Matopos

Simbabwe 1991 und 2000

Simbabwe ist und bleibt mein Lieblingsland in Afrika. Vom ersten Besuch an hatte ich eine besondere Affinität zu dem Land, den Bewohnern, der Natur. Es bricht einem schon das Herz, wenn man die aktuelle Lage dort betrachtet. Warum muß man ein so blühendes, wunderschönes und friedliches Land so ruinieren? Simbabwe war die Kornkammer Afrikas, mit vielen weiteren Bodenschätzen und einer super funktionierenden, friedlichen Gesellschaft.

Ich habe Zim mehrmals bereist, beim ersten größeren trip 1991 sind wir mit meinem unvergesslichen icecream-van von Kapstadt nach Jo´burg gefahren, um dort meinen Bruder Knut und meine Mutter vom Flughafen abzuholen. Drei Wochen Rundreise durch Simbabwe und ich war angefixt.

Dies war die Tour im Jahr 2000:
16.- 20.12.2000 Kariba, Cutty Sark Hotel


Nach scheinbar endloser Anreise von München über London, Nairobi nach Harare haben wir uns dann auch noch direkt den Bus nach Kariba gegeben. Wir wollten den ersten Teil des Urlaubs etwas abhängen und uns erholen. Die Busfahrt zeigte uns schon die ersten Elefanten, Giraffen und Antilopen, so dass wir den letzten Teil der 36 Stunden Reisezeit gut überstehen konnten. Das Hotel kannte ich noch von meinem ersten Trip nach Zim: wir waren damals nebenan in der Tamarind Lodge mit eigenem Auto und Verpflegung, brauchten also kein Hotel. Dafür aber umso mehr die Poolbar und den Tennisplatz, auf dem Knut und mir die Tennisgrundregeln beigebracht werden sollten. Glücklicherweise waren wir aber bereits "Couch-Wimbledon-Champs", nach endlosen Fernsehstunden mit Bobbele und Steffi. Daher wurde der Trainer schnell seinen Job los, und wir spielten bei ca. 35 Grad in der Mittagssonne als absolute Anfänger bis zum tie-break... Nachdem bei Knut das Blut aus den Schuhen quoll, wir beide kurz vorm Hitzeschlag standen (ich natürlich gewonnen hatte), waren auch noch die letzten Tennisbälle des Hotels im krokodilverseuchten Karibasee verschwunden. Nun, dieser kleine Exkurs ins Jahr 1989 soll nur die verdutzten Gesichter des Hotelpersonals verdeutlichen, als ich ihnen nun 11 Jahre später die versprochenen Tennisbälle zurückgab... Cutty Sark dieses Mal in Kurzform: super Pool, Essen, Trinken, Leute. Shine, John und Marnie, Murray usw. kennengelernt. Daytrip nach Matusadona. Einfach traumhaft!!!

20.- 21.12.2000 Fähre nach Milibizi

Das war jetzt das dritte Mal, das ich diese Überfahrt gemacht habe. Man fährt 20 Stunden und sieht fast die gesamte Zeit ein oder beide Ufer, Simbabwe im Süden und Zambia im Norden. In der Fahrzeit sind also immer ein Sonnenunter- und ein Sonnenaufgang über dem See dabei, viel Wild am Ufer, Seeadler usw. Ich habe diese Fahrt jedesmal sehr genossen, man kann an Oberdeck sitzen, kühles Zambezi-Lager schlabbern, das Kreuz des Südens bewundern, wenn man es erkennt...

21.- 27.12.2000 Victoria Falls

Vic Falls kann man schlecht beschreiben, es ist einfach atemberaubend! Bei der Unterkunft haben wir uns diesmal allerdings etwas schwer getan: Sprayview Hotel (bäh), Tatenda Lodge (schräg), später privat untergekommen in einem kleinen Bungalow, das war o.k. John und Marnie aus dem Cutty Sark waren schon ein paar Tage früher nach Vic Falls gereist und hatten bereits interessante Kontakte geknüpft, u.a. zu George, ein Überbleibsel der britischen Kolonialzeit, der jetzt die Europcar Filliale leitet. Früher war George Lt. Col. bei der Armee, und hat nach der Unabhängigkeit den Aufbau der Zim-Streitkräfte geleitet. Nie war mir die Glaubhaftigkeit einer Lebensgeschichte weniger wichtig als hier, der Typ ist ein Knaller. George und sein Freund Richard (ex-Polizeichef der Briten) haben die beiden Oldies der Muppet-Show in den Schatten gestellt, wir haben selten so viel gelacht wie mit diesen beiden. Natürlich wurden wir in den britischen Yacht-Club eingeladen, direkt am Zambezi... (der Golfplatz war woanders!). Aber G&T gab's.

Für einen day trip sind wir über die Grenze nach Chobe, Botswana. Morgens haben wir eine Bootsfahrt auf dem Chobe gemacht, nachmittags einen game drive im Landcruiser. Chobe hat eine Elefantenüberpopulation, angeblich gibt es dort bis zu 40.000 Tiere. Unser guide hatte gerade seine Ausbildung abgeschlossen und wir waren seine erste Gruppe. Ich habe mir dann erlaubt ihn darauf hinzuweisen, dass es in Afrika gemütlichere Orte gibt als mitten in einer Elefantenherde zu stehen. Vor uns Elis, links der dichte Busch, rechts der Fluss und hinter uns noch mehr Elis. Also keine Rückzugsmöglichkeit für uns. Als dann Eli-Babies anfingen unseren Jeep zu inspizieren, konnten wir zum Glück eine Lücke hinter uns nutzen und uns etwas zurückziehen. Die permanent laut kreischende Amerikanerin ("oh look, how sweet!!") hatte mich zusätzlich nervös gemacht. Am nächsten Tag habe ich mir dann noch einmal das White Water Rafting gegeben. Das erste mal war nach der Regenzeit, dann sind die ersten rapids gesperrt, da zu gefährlich. Dieses mal konnten wir alle durchfahren, natürlich inklusive Bad im Zambezi. Der Aufstieg hinterher (ca. 100 Höhenmeter steil hoch) ist ziemlich beschwerlich, aber die Fahrt macht einen Höllenspass.

28./29.12. 2000 Hwange, Sinamatella Camp

Auto bei George gemietet und ab in den Busch. Sinamatella ist nach wie vor eine der schönsten Safari-Locations, und für einen sehr günstigen Preis. Ab Sonnenaufgang und bis Sonnenuntergang ist der Zugang in den Park erlaubt zum Game Drive. Im Park gibt es drei staatliche Camps (die privaten sind viel teurer): Sinamatella, Robins und Main Camp. Alle bieten sehr gute, saubere Unterkünfte und Verpflegung. Alles ist etwas einfach von der Ausstattung her, aber ich mag da auch keinen Luxus. Hwange ist nicht so überlaufen wie zum Beispiel der Krüger Park, man fährt oft einen ganzen game drive ohne andere Touristen zu sehen.

30./31.12.2000 Vic Falls

Silvester in der Wild Thing Bar und im Croc and Paddle.

01.01.2001 Nachtzug nach Bulawayo

Beklaut worden im Zug, Pass, Kreditkarte, Cash, Maglight, Schweizer Messer etc. weg. ...wir haben doch nur einen Moment nicht aufgepasst...
Während wir auf der einen Seite des Zuges im Bahnhof aus dem Fenster schauten (hatten gerade zufällig Michael aus München entdeckt!) haben die Schweinepriester hinter uns vom gegenüberliegenden Fenster mit einer Angel oder so die Tasche geklaut.

02.- 06.01.2001 Bulawayo, Berkeley's Place

Sofort nach der Ankunft die Kreditkarten sperren lassen und den Diebstahl angezeigt. Die Polizisten waren nicht sonderlich interessiert, bin dann irgendwann hinter den Thresen und habe mir das Formular selbst geholt. Via Western Union Geld aus Deutschland schicken lassen, meine Bank hatte sich trotz mehrmaliger Nachfragen nicht gerührt. Tagestour nach Matopos, 11 (!) White Rhinos gesehen. Bulawayo ist eine schöne Stadt - ruhig, sicher und ein sehr gutes Warenangebot für afrikanische Verhältnisse. Hier lässt's sich leben...

06.01.2001 Nachtzug nach Harare

...diesmal aufgepasst...

07.-12.01.2001 Harare, Possum Lodge

Sehr angenehm, viele Backpacker. Abends Grill, Bar, Pool etc. Harare trotz vieler Warnungen genossen. Wegen des geklauten Reisepasses mussten wir uns leider die letzten Tage dem Stress mit der Botschaft in Harare aussetzen. Alptraum, alles nur verkomplizieren, strikte Öffnungszeiten, überhebliche Beamte... Zum Glück hatten wir das Book Cafe entdeckt, sehr interessante und coole location. Haben sogar einen eigenen Wikipedia Eintrag, s. rechts.

13.01.2001 Rückflug über Kenia ins eiskalte Germany

Zusammenfassung: wie bei den vorherigen Besuchen war es wieder traumhaft schön. Sehr nette, gastfreundliche, coole Leute, alle sind trotz der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situation geduldig und wollen einfach nur die nächsten Wahlen abwarten. Es war auch das erste Mal, daß ich beklaut worden bin. Sollte sich der geneigte Leser dieser Zeilen fragen, warum um alles in der Welt man ein Land sein Traumland nennt, in dem man bestohlen wurde, kann ich nur erwidern: frage ich mich auch. Aber wir waren schon nicht ganz unschuldig. Wahrscheinlich sind die Chancen auf der ganzen Welt nicht besonders gut, wenn man nach dem Geldtauschen einen Riesenpacken Banknoten in eine Gürteltasche zwängt, in der offensichtlich auch noch andere interessante Dinge verstaut sind. Der potentielle Dieb, der dies beobachtet haben könnte, wird kaum an dieser Tasche vorbeilaufen, wenn sie unbeobachtet auf dem Zugsitz liegt... Da hätte man auch in der Bayerischen Oberlandbahn seine Probleme!

"We'll always come back!"



Simbabwe Karte